• Trotz der Eindämmungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie zu Beginn des Jahres 2021 stieg die Beförderungsleistung (TKM) auf den Binnenwasserstraßen in der EU im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3% (von 66.021 Mio. TKM auf 68.864 Mio. TKM). Die Niederlande und Deutschland, die beiden Länder mit dem höchsten Anteil an der Binnenschifffahrt in Europa, meldeten beide einen Anstieg der Verkehrsleistung um 5,5% (Niederlande) bzw. 4,7% (Deutschland).
  • Für den Rhein wird für die ersten drei Quartale 2021 im Vergleich zu 2020 ein Anstieg von 7,0% festgestellt. Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf einen Anstieg der Transportnachfrage nach Kohle (+30%) und Eisenerz (+18%) zurückzuführen. Der Ausstieg aus der Kohle hat sich aufgrund der steigenden Gaspreise und der stark gestiegenen Nachfrage nach Kohle aus dem Energiesektor zeitlich verschoben. Während bei Trockengütern insgesamt ein Mengenzuwachs zu verzeichnen war, blieben die Flüssiggüter auf einem stabilen Niveau. Beim Containertransport ist für die Rheinstaaten ein Anstieg zu beobachten.
  • Der Passagierverkehr verzeichnete eine teilweise Erholung bei der Zahl der Flusskreuzfahrtschiffe, die bestimmte Schleusen passierten. Die Maximalkapazität der Schiffe wurde jedoch bei weitem nicht erreicht, dies stellt für die Rentabilität des Sektors eine echte Belastung dar.
  • Die Vorhersage der Ölpreise bleibt aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage recht unsicher. Die Ölpreise haben Anfang März 2021 die 100-US-Dollar-Marke überschritten. Obwohl für 2022 ein Rückgang prognostiziert wird, besteht keine Gewissheit.
  • Ein eigenes Kapitel des Berichts ist der Schweiz gewidmet, wo Mineralölprodukte das größte Segment im Güterverkehr der Binnenschifffahrt darstellen. Der Modal Split-Anteil des Rheins an den schweizerischen Importen von Mineralölprodukten beträgt 24%, während Pipelines mit 36% im Jahr 2020 den höchsten Anteil haben.
  • Im Passagierverkehr der Binnenschifffahrt hat die Schweiz einen hohen Anteil. In diesem Sektor macht der finanzielle Umsatz der Schweizer Unternehmen 25,1% des gesamten Umsatzes aus, der in der EU und in der Schweiz erzielt wird. Schweizer Unternehmen sind in der Flusskreuzfahrt auf europäischen Flüssen, aber auch in der Tagesausflugsschifffahrt auf Schweizer Seen und auf dem Schweizer Teil des Rheins tätig.