• Die Verkehrsleistung (TKM) auf den europäischen Binnenwasserstraßen (EU plus Schweiz, Serbien und Ukraine) stieg im ersten Quartal 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020 um 4,0 %. Bei den verschiedenen Gütersegmenten, die auf dem Rhein befördert wurden, verzeichnete die Trockengüterschifffahrt einen Anstieg, während die Flüssiggüterschifffahrt im ersten Quartal 2021 leicht rückläufig war.
• Die Passagierschifffahrt, genauer gesagt die Flusskreuzfahrt, kämpft mit einem anhaltend niedrigen Verkehrsaufkommen von Kreuzfahrtschiffen, wie Zahlen zum Oberrhein (Schleuse Iffezheim) zeigen. Die Zahl der Schiffe, die diese Schleuse passierten, ging im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 % zurück. Der Rückstand in (Q1+Q2) 2021 gegenüber (Q1+Q2) 2019 beträgt 94,9%.

 

VERKEHRSLEISTUNG IN EUROPA

    VERKEHRSLEISTUNG IN DER BINNENSCHIFFFAHRT AUF DEM STAATSGEBIET DER EINZELNEN LÄNDER IN EUROPA – VERGLEICH ZWISCHEN Q1 2020 UND Q1 2021 (IN MILLIONEN TKM) *


    Quellen: Eurostat [iww_go_qnave], OECD (Schweiz, Serbien, Ukraine)
    * Für das Vereinigte Königreich waren keine Daten verfügbar.

     

    ABBILDUNG 1: VERKEHRSLEISTUNG DER BINNENSCHIFFFAHRT (IWT) IN EUROPA NACH REGION UND QUARTAL (IN MILLIONEN TKM)


    Quellen: Eurostat [iww_go_qnave], OECD (Ukraine); Destatis (Rhein und Zuflüsse)
    * Donau = TKM in allen Donauländern einschließlich der Ukraine

     

  • Nach einer Zeit rückläufiger Beförderungsleistung (Niedrigwasser 2018, makroökonomische Schwäche 2019, Covid-Krise 2020) begann sich die Güterbeförderung auf dem Rhein und den niederländischen Wasserstraßen zwischen dem dritten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2021 zu erholen. Jüngere Daten (für die Schleuse Iffezheim am Oberrhein) deuten auf einen Anstieg des Beförderungsvolumens um 4,7 % in den ersten acht Monaten des Jahres 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020 hin. Im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Jahres 2019 betrug der Unterschied jedoch immer noch 6,9 %.
  • Während die Verkehrsleistung in Belgien und Frankreich trotz einiger Schwankungen trendmäßig relativ konstant war, setzte die Donauschifffahrt ihren Aufwärtstrend fort.
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    RHEIN- UND DONAUSCHIFFFAHRT NACH GÜTERSEGMENTEN

    ABBILDUNGEN 2 UND 3: DIE BEFÖRDERUNGSMENGE AUF DEM RHEIN STROMAUF- UND -ABWÄRTS FÜR WICHTIGE GÜTERSEGMENTE (IN MILLIONEN TONNEN, FÜR DIE ERSTEN DREI MONATE DER JAHRE 2020 UND 2021)



    Quelle: ZKR-Analyse auf der Grundlage von Destatis
     

  • Der Güterverkehr auf dem traditionellen Rhein belief sich im ersten Quartal 2021 auf 42,7 Millionen Tonnen, gegenüber 42,5 Millionen Tonnen im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Vergleich zeigt, dass Trockengüter im ersten Quartal 2021 ein höheres Volumen aufwiesen als im ersten Quartal 2020, während Flüssiggüter (insbesondere Mineralölprodukte) ein geringeres Volumen hatten.
  • Diese Unterschiede lassen sich durch die Erholung der Stahlproduktion und den Anstieg der Kesselkohlennachfrage (aufgrund der hohen Gaspreise) im Jahr 2021 und den damit verbundenen Anstieg des Trockengüterverkehrs von Eisenerz, Kokskohle und Kesselkohle erklären. Die Stahlproduktion in Deutschland war in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 um 15 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang bei den Mineralölerzeugnissen erklärt sich durch eine geringere Mobilität aufgrund der Pandemie. Die Zukunft wird zeigen, ob dies ein strukturelles Phänomen werden könnte.
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    ABBILDUNGEN 4 UND 5: DIE BEFÖRDERUNGSMENGE AUF DER MITTLEREN DONAU STROMAUF- UND STROMABWÄRTS FÜR WICHTIGE GÜTERSEGMENTE (IN MILLIONEN TONNEN, FÜR DIE ERSTEN DREI MONATE DER JAHRE 2020 UND 2021) *



    Quelle: Marktbeobachtungsbericht der Donaukommission
    * An der mittleren Donau bei Mohács

     

  • Die Eisenerzbeförderung auf der mittleren Donau nahm im ersten Quartal 2021 leicht zu, und spiegelt damit auch die Erholung des Stahlmarktes wider, der sowohl für die Rhein- als auch für die Donauschifffahrt von Bedeutung ist. Darüber hinaus setzte sich der 2020 eingetretene Aufwärtstrend bei der Getreidebeförderung auf der Donau auch im Jahr 2021 fort.
  • Ein gewisses Gleichgewicht des Güterverkehrs auf der Donau wurde durch die Beförderung bedeutender Getreidemengen von den Häfen der mittleren Donau in Richtung des Hafens von Constanța sichergestellt. Der Güterumschlag des Hafens Constanța in der Binnenschifffahrt betrug im ersten Quartal 2021 4,1 Mio. Tonnen und war damit um 15,3% höher als im ersten Quartal 2020. Das Transportvolumen auf dem Donau-Schwarzmeer-Kanal belief sich auf 4,37 Millionen Tonnen, das waren 12,3 % mehr als im ersten Quartal 2020.

 
 

PASSAGIERVERKEHR

  • Die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe, die die Schleuse von Iffezheim am Oberrhein passieren, wird als Indikator für den Passagierverkehr gewählt. Die Daten von Kreuzfahrtschiffen auf dem Rhein sind ein wichtiger Indikator für den europäischen Kreuzfahrtsektor, da der Rhein nach der Donau die zweithöchste Zahl an Kreuzfahrten in Europa aufweist.
  • In der zweiten Jahreshälfte 2020 erholte sich die Kreuzfahrtbranche teilweise, parallel zu einer teilweisen Aufhebung der Lockdownregeln. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 sanken die Zahlen jedoch wieder auf ein sehr niedriges Niveau.
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    ABBILDUNG 6: ANZAHL DER FLUSSKREUZFAHRTSCHIFFE, DIE DIE SCHLEUSE IFFEZHEIM AM OBERRHEIN PRO HALBJAHR PASSIEREN (FÜR DIE ZWEITE HÄLFTE DES JAHRES 2021 WAREN KEINE DATEN VERFÜGBAR)


    Quelle: Deutsche Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
     

  • Zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts lagen die Zahlen bis zum Monat August 2021 vor. In diesem Monat stieg die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die die Schleuse Iffezheim passierten, stark an. Es ist jedoch noch viel zu früh, um dies als eine endgültige Erholung in diesem Marktsegment zu betrachten. Mehrere Indikatoren zeigen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist, so dass ein Wiederaufleben der Krise nicht ausgeschlossen werden kann.
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    ABBILDUNG 7: ANZAHL DER FLUSSKREUZFAHRTSCHIFFE, DIE DIE SCHLEUSE IFFEZHEIM AM OBERRHEIN PRO MONAT PASSIEREN


    Quelle: Deutsche Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
     

  • Im Juni 2021 fanden auf der Donau eine Reihe von Kreuzfahrten statt, zunächst mit einer durchschnittlichen Anzahl von 115-125 Passagieren. Insgesamt wurden im Juni 13 Schiffspassagen auf der oberen Donau durchgeführt, bei denen 1.700 Passagiere befördert wurden. Im Juli erhöhte sich die Zahl der Fahrten auf 148 und im August auf 330. Gleichzeitig wurde die Passagierbeförderung in Richtung Donaudelta wieder aufgenommen.

 
 

TRANSPORTVOLUMEN IN DEN WICHTIGSTEN EUROPÄISCHEN BINNENSCHIFFFAHRTSLÄNDERN

    ABBILDUNG 8: TRANSPORTVOLUMEN DER BINNENSCHIFFFAHRT IN DEN WICHTIGSTEN EUROPÄISCHEN BINNENSCHIFFFAHRTSLÄNDERN (IN MILLIONEN TONNEN, VIERTELJÄHRLICHE DATEN DES TRANSPORTVOLUMENS AUF DEM GEBIET DES JEWEILIGEN STAATES)


    Quelle: Eurostat [iww_go_qnave]
    Aufgrund der mangelnden Plausibilität der Stat.Bel-Daten ab Q1 2018 wurden die Daten für Belgien ab diesem Quartal neu berechnet. Dazu wurde die Veränderungsrate angewendet, die in den plausibleren Daten der flämischen Wasserstraßenverwaltung (De Vlaamse Waterweg) enthalten ist. Die Reihe für Belgien folgt dann dem Trend für Flandern, ist aber auf einem höheren Niveau angesiedelt.

 
 

TROCKENGÜTER-, FLÜSSIGGÜTER- UND CONTAINERTRANSPORT

    ABBILDUNG 9: TROCKENGÜTERTRANSPORT (IN MILLIONEN TONNEN)



     

    ABBILDUNG 10: FLÜSSIGGÜTERTRANSPORT (IN MILLIONEN TONNEN)



     

    ABBILDUNG 11: CONTAINERTRANSPORT (IN MILLIONEN TONNEN)



    Quellen: Eurostat [IWW_GO_QCNAVE], Destatis. Centraal Bureau voor de Statistiek, De Vlaamse Waterweg, SPW Service Public de Wallonie, Voies Navigables de France, Rumänisches Institut für Statistik
    Anmerkung: Für Belgien-Wallonien liegen keine unterjährlichen Containerstatistiken in Tonnen vor. Es wurde angenommen, dass die Produktgruppe „Maschinen/sonstige Güter“ hauptsächlich aus Containerverkehr besteht. Die Daten enthalten die gesamte Binnenschifffahrt auf dem Gebiet des Landes/der Region.