Glossar

20XX-1/20XX-Q1: erstes Quartal
20XX-2/20XX-Q2: zweites Quartal
20XX-3/20XX-Q3: drittes Quartal
ABSUNK: ein hydrodynamischer Effekt, der mit der Geschwindigkeit der Wasserströmung unter dem Schiff zusammenhängt. Je flacher der Wasserstrom unter einem Schiff ist, desto höher ist seine Strömungsgeschwindigkeit und desto höher ist sein dynamischer Druck. Aufgrund des BERNOULLI-Prinzips ist der Gesamtdruck eine Konstante, was bedeutet, dass ein höherer dynamischer Druck einen niedrigeren statischen Druck zur Folge hat. Dieser niedrigere statische Druck führt zu einem geringeren Widerstand des Wassers gegenüber dem Schiff und bedeutet daher ein weiteres Einsinken des Schiffes in das Wasser, wodurch sich der tatsächliche Tiefgang des Schiffes erhöht.
ADN: Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen
ABLADETIEFE EINES SCHIFFS: Abladetiefe = Tauchtiefe des Schiffes im Ruhezustand
ARA REGION: Amsterdam–Rotterdam-Antwerpen
ARTIKEL 12 DER VERORDNUNG (EG) NR. 883/2004 ÜBER DIE KOORDINIERUNG DER SYSTEME DER SOZIALEN SICHERHEIT: sieht eine Ausnahme von der lex loci laboris-Regel vor. Er erlaubt, dass eine Person, die in einem Mitgliedstaat eine Beschäftigung ausübt – auf Rechnung eines Arbeitgebers, der gewöhnlich dort tätig ist, und der von diesem Arbeitgeber in einen anderen Mitgliedstaat entsandt wird, um dort eine Arbeit auf dessen Rechnung auszuführen – weiterhin den Rechtsvorschriften des ersten Mitgliedstaats unterliegt, sofern die voraussichtliche Dauer dieser Arbeit 24 Monate nicht überschreitet und diese Person nicht eine andere entsandte Person ablöst. Dieselben Regelungen werden auch auf selbstständige Personen angewandt, die gewöhnlich in einem Mitgliedstaat eine selbstständige Erwerbstätigkeit ausüben und eine ähnliche Tätigkeit in einem anderen Mitgliedstaat verfolgen. Dies bedeutet, dass die Sozialversicherungsbeiträge entsprechend der Gesetzgebung des Heimatstaats des Beschäftigten oder des Staates, in dem der Selbstständige ansässig ist (dem „Entsendestaat“), gezahlt werden.
BACKWARDATION: beschreibt eine Situation, in der der tatsächliche Spotmarktpreis für einen Rohstoff höher ist als der erwartete Preis in der Zukunft. In einer Backwardation-Situation sinken die künftigen Preise proportional zur Zeit vor dem Verfallsdatum des Terminkontrakts. Mit anderen Worten: Der Preis sinkt, je weiter das Verfallsdatum in der Zukunft liegt. Backwardation spiegelt die Erwartung sinkender Preise für einen Rohstoff wider, die auf verschiedene Einflussfaktoren hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage zurückzuführen sind. Das Gegenteil von Backwardation ist Contango.
BELADUNGSGRAD: Prozentsatz der maximal möglichen Ladekapazität eines Schiffes
BINNEN-SEE-SCHIFF: ein Seeschiff, das für die Fahrt sowohl auf See als auch auf bestimmten Strecken auf Binnenwasserstraßen angepasst wurde
BINNEN-SEE-VERKEHR: laut dem Referenzhandbuch von Eurostat zur Transportstatistik der Binnenschifffahrt ein Beförderungsvorgang, teilweise auf Binnenwasserstraßen und teilweise auf See, ohne Umschlag. Er kann von Binnenschiffen oder Seeschiffen durchgeführt werden. Jedes Binnenschiff, das eine solche Beförderung durchführen möchte, muss die entsprechende Genehmigung besitzen, auf See betrieben zu werden.
BINNENWASSERSTRAßENGRENZLINIE: diese Grenzlinie wird als der am weitesten seewärts gelegene Punkt einer Mündung definiert, der noch sinnvoll überbrückt oder untertunnelt werden könnte. Es wird davon ausgegangen, dass die Breite der Wasseroberfläche bei Niedrigwasser jeweils weniger als 3 km und bei Hochwasser weniger als 5 km bei Springfluten beträgt.
BINNENWASSERSTRAßENTRANSITVERKEHR: Binnenschiffsverkehr durch ein Land zwischen zwei Orten (ein Einlade-/Einschiffungsort und ein Auslade- /Ausschiffungsort), die beide in einem anderen Land oder in anderen Ländern liegen, vorausgesetzt, dass die gesamte Fahrt innerhalb des Landes auf Binnenwasserstraßen stattfindet und dass im Transitland kein Einlade-/Einschiffungs- und Auslade- /Ausschiffungsvorgang stattfindet. Binnenschiffe, die an der Grenze dieses Lands von/zu einem anderen Verkehrsträger ein- oder ausladen, sind eingeschlossen.
BIP: Bruttoinlandsprodukt (grundlegende Bewertungsgröße für die Messung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität eines Landes)
BLACK SEA GRAIN INITIATIVE: Initiative für den sicheren Transport von Getreide und Lebensmitteln aus ukrainischen Häfen. Es handelt sich um ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine, das während der russischen Invasion in der Ukraine 2022 mit der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) geschlossen wurde. Es wurde am 22. Juli 2022 unterzeichnet und sollte am 19. November 2022 auslaufen. Am 17. November 2022 gaben die UN und die Ukraine bekannt, dass das Abkommen um weitere 120 Tage verlängert wurde. Im März desselben Jahres gaben die Türkei und die UN bekannt, dass sie eine zweite Verlängerung um mindestens weitere 60 Tage erreicht hatten. Im Mai 2023 wurde das Abkommen erneut um 60 Tage verlängert und läuft am 18. Juli aus.
BRUTTOBETRIEBSÜBERSCHUSS (EINER BRANCHE): entspricht dem Bruttoproduktionswert abzüglich der Kosten für Zwischenprodukte (Waren und Dienstleistungen), woraus sich die Bruttowertschöpfung ergibt, und abzüglich des Arbeitnehmerentgelts.
CEMT: Klassifikations-System Europäischer Wasserstraßen
CONNECTING EUROPE FACILITY II PROGRAMME (CEF II): ein Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene.
CONTAINER EXCHANGE ROUTE (CER): in den Niederlanden verbindet diese spezifische Route die Containerbeförderungsunternehmen auf der Maasvlakte und ermöglicht es den Unternehmen, die Kosten beim Container-Austausch zu minimieren. Damit werden sowohl ihre jeweiligen Hinterland- und Umschlagprozesse verbessert als auch die Wettbewerbsposition Rotterdams als Containerumschlagplatz gestärkt.
CONTANGO: eine Situation, in der die Spotmarkt-Preise unter den Preisen für eine zukünftige Lieferung von Mineralölprodukten liegen.
CPTPP: Comprehensive and Progressive agreement for Trans-Pacific Partnership (Umfassende und fortschrittliche Vereinbarung für eine Trans-Pazifische Partnerschaft)
DANUBE SOLIDARITY LANES EU-UKRAINE: Ziel dieser Maßnahme ist die Erleichterung des Transports landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der Ukraine, aber auch des bilateralen Warenhandels und des Zugangs der Ukraine zu internationalen Märkten und globalen Versorgungsketten, um sicherzustellen, dass das dringend benötigte Getreide den Weltmarkt erreicht.
DARES: Direction de l’Animation de la recherche, des Études et des Statistiques. DARES ist eine Behörde der französischen Zentralverwaltung, die dem Arbeitsministerium unterstellt ist. DARES erfasst und analysiert Statistiken, die den Arbeitsmarkt in Frankreich betreffen.
DONAUSTAATEN: Österreich, Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine
DURCHSCHNITTLICHE NUTZUNGSRATE (EINER GÜTERFLOTTE): Verhältnis zwischen der benötigten Tonnage (aufgrund der Transportnachfrage in einem bestimmten Jahr) und der verfügbaren Tonnage in demselben Jahr, in Prozent
EBIS (THE EUROPEAN BARGE INSPECTION SCHEME, DAS EUROPÄISCHE BINNENSCHIFFS-INSPEKTIONS-SYSTEM): von Öl- und Chemieunternehmen als Teil ihres Engagements zur Verbesserung der Sicherheit des Betriebs von Binnentankschiffen entwickeltes System.
EDINNA: das Bildungsnetzwerk von Schulen und Ausbildungsinstituten der Binnenschifffahrt. Sein Ziel ist es, eine strukturiertere Zusammenarbeit und ein harmonisiertes Ausbildungs-, Schulungs- und Zertifizierungssystem für das Personal in der Binnenschifffahrt zu erreichen, um eine hohe Ausbildungsqualität für das Personal an Bord der Schiffe sicherzustellen.
EISERNES TOR: bildet die Grenze zwischen dem stromabwärts gelegenen, frei fließenden Teil der Donau und dem stromaufwärts gelegenen Teil, der viele Schleusen aufweist. Es liegt an der serbisch-rumänischen Grenze.
ENTSANDTE ARBEITNEHMER: nach der Entsenderichtlinie (Richtlinie 2018/957) ist ein entsandter Arbeitnehmer ein Arbeitnehmer, der für einen begrenzten Zeitraum seine Arbeit im Hoheitsgebiet eines anderen Mitgliedstaates als dem Staat, in dem er normalerweise arbeitet, verrichtet.
EU: Europäische Union
EU RICHTLINIE 2016/1629: eine europäische Richtlinie, die technische Anforderungen an Binnenschiffe festlegt.
EUROPA: die europäische Binnenschifffahrt in diesem Bericht schließt vier Länder ein, die keine Mitglieder der Europäischen Union sind, Republik Moldau, Serbien, die Schweiz und die Ukraine.
EUROPÄISCHE KREUZFAHRTFLOTTE: Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 39 Betten, die in der EU und in der Schweiz verkehren.
EUROPÄISCHE VERKEHRSMINISTERKONFERENZ KLASSE I-VII (CEMT KLASSE I-VII): die Klassifikation der europäischen Binnenwasserstraßen ist eine Reihe von Normen für die Interoperabilität großer schiffbarer Wasserstraßen, die Teil des transeuropäischen Binnenwasserstraßennetzes in Kontinentaleuropa und Russland sind. Sie wurde 1992 von der Europäischen Verkehrsministerkonferenz ins Leben gerufen, daher werden die verschiedenen Abmessungen auch als CEMT-Klasse I-VII bezeichnet.
EUROPEAN TRADING HUB: ein dynamisches Marktgebiet für den Gashandel im Herzen Europas
EUROSTAT SUS: EUROSTAT Strukturelle Unternehmensstatistiken
EZB: Europäische Zentralbank
FAHRRINNENGEBÜHREN: diese in einigen Ländern angewendeten Gebühren gelten für einlaufende Schiffe und hängen von der Größe des Schiffs und dem Gewicht der beförderten Fracht ab
FAIRWAY REHABILITATION AND MAINTENANCE MASTER PLAN (FRMMP): dieser zeigt nationale Bedürfnisse und kurzfristige Maßnahmen auf, um die effiziente und effektive Umsetzung harmonisierter Parameter der Wasserstraßeninfrastruktur entlang der gesamten Donau und ihrer schiffbaren Nebenflüsse sicherzustellen.
FARAG REGION: Flushing (Vlissingen), Amsterdam, Rotterdam, Antwerp, Gent
’FLUSS’ DONAU: ab dem Hafen Braila stromaufwärts besteht der Donauverkehr aus klassischem Binnenschiffsverkehr
FRACHTRATE: Preis, zu dem eine Ladung von einem Ort zu einem anderen befördert wird.
FTE (FULL-TIME EQUIVALENT, VOLLZEITÄQUIVALENT): ein FTE entspricht dem Arbeitspensum einer Person mit einem Standard-Vollzeitvertrag. Zwei Personen, die 20 Stunden pro Woche arbeiten, entsprechen beispielsweise einem FTE mit einem Standard-Vollzeitvertrag, der 40 Stunden pro Woche umfasst.
GESICHERTE INFRASTRUKTURINVESTITIONEN (IN DER BINNENSCHIFFFAHRT): erhaltener/ausgegebener Betrag
GLEICHWERTIGER ABFLUSS: die Werte der gleichwertigen Abflüsse an den festgesetzten Richtpegeln werden als Abflüsse einer 100 Jahre umfassenden Zeitreihe alle zehn Jahre neu festgelegt. Mit den Werten der gleichwertigen Abflüsse werden die korrespondierenden Werte des gleichwertigen Wasserstandes an den festgesetzten Richtpegeln ebenfalls alle zehn Jahre neu bestimmt.
GLEICHWERTIGER WASSERSTAND (GlW): bezieht sich auf einen Niedrigwasserstand, der im 100-jährigen Mittel an nicht mehr als 20 eisfreien Tagen im Jahr unterschritten wird.
GUTER NAVIGATIONSZUSTAND (GNS): der Zustand des Binnenschifffahrtsverkehrsnetzes, der den Nutzern eine effiziente, zuverlässige und sichere Schifffahrt ermöglicht, indem Mindestwerte für Wasserstraßenparameter sowie Servicestandards garantiert werden.
INTERNATIONALES FREIBORD-ÜBEREINKOMMEN (INTERNATIONAL CONVENTION ON LOAD LINES, LL): eine internationales Übereinkommen, das die Freiborde von Schiffen regelt
INTERNATIONALE SEESCHIFFFAHRTS-ORGANISATION (INTERNATIONAL MARITIME ORGANISATION, IMO): die Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die Sicherheit der Seefahrt und die Verhütung der Verschmutzung der Meere und der Atmosphäre durch Schiffe zuständig ist
INTERNATIONALES ÜBEREINKOMMEN ZUM SCHUTZ DES MENSCHLICHEN LEBENS AUF SEE (INTERNATIONAL CONVENTION FOR THE SAFETY OF LIFE AT SEA, SOLAS): ein internationaler Seevertrag, der Mindestsicherheitsstandards beim Bau, der Ausrüstung und dem Betrieb von Handelsschiffen festlegt
INTERNATIONALES ÜBEREINKOMMEN ZUR VERHÜTUNG DER MEERESVERSCHMUTZUNG DURCH SCHIFFE (INTERNATIONAL CONVENTION FOR THE PREVENTION OF MARINE POLLUTION FROM SHIPS, MARPOL): das wichtigste internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe aus schiffsbetriebsbedingten Gründen oder versehentlichen Ursachen
INTERNATIONALES VERKEHRSFORUM (ITF): eine zwischenstaatliche Organisation innerhalb des OECD-Systems
IWT: Binnenschifffahrt
IWW: Binnenwasserstraßen
KAPAZITÄTSAUSLASTUNG (EINER GÜTERSCHIFFSFLOTTE): Verhältnis zwischen der benötigten Ladekapazität (aufgrund der Beförderungsnachfrage in einem bestimmten Jahr) und der verfügbaren Kapazität der Flotte in demselben Jahr, in Prozent.
KAPAZITÄTSAUSLASTUNG (EINER PASSAGIERSCHIFFSFLOTTE): Verhältnis zwischen der Anzahl der Passagiere und der Anzahl der Passagierplätze in einem bestimmten Jahr; in Prozent. Die Analyse der Kapazitätsauslastung einer Flotte ermöglicht einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage im Laufe der Jahre.
KIELFREIHEIT: der Abstand zwischen dem tiefsten Punkt des Schiffskiels (oder Schiffsrumpfs) und dem höchsten Punkt der Kanalsohle unter dem Schiff. Dies ist sozusagen die „Sicherheitsmarge“ unter dem Kiel.
KLEINE SCHIFFE: Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 1.500 Tonnen. Nach einer alternativen Definition haben kleine Schiffe eine Ladekapazität von 650 Tonnen oder weniger.
KURZSTRECKEN-SEEVERKEHR: Fahrten von Seeschiffen zwischen europäischen Seehäfen
LNG: Flüssigerdgas
MARITIME DONAU: Stromabwärts vom Hafen Braila wird die Donau oft maritime Donau genannt, auf Grund ihres Fluss-See-Charakters
MEDIAN: ein statistischer Indikator, der nicht mit dem arithmetischen Mittelwert einer Reihe zu verwechseln ist. Der Median einer Datenreihe, in diesem Fall einer Einkommensreihe, ist der Wert, der die (nach Größe sortierte) Datenreihe in zwei gleiche Hälften teilt. 50% der Gehälter sind daher höher als das Mediangehalt und 50% sind niedriger als das Mediangehalt. Im Vergleich zum arithmetischen Durchschnitt ist der Median weniger von den extrem hohen oder niedrigen Gehältern beeinflusst. Er zeigt daher ein realistischeres Bild des „typischen“’ Gehaltsniveaus.
MINDESTFAHRRINNENTIEFE: entspricht der Mindesttiefe, die im Bereich der Fahrrinne vorhanden sein sollte (Tiefe des Fahrrinnenkastens unterhalb des gleichwertigen Wasserstandes). Diese Mindesttiefe steht im Zusammenhang mit dem gleichwertigen Wasserstand, da es sich um die Fahrrinnentiefe handelt, die auch dann noch vorhanden sein sollte, wenn der Wasserstand auf das Niveau des gleichwertigen Wasserstandes sinkt.
MIO: Million
MITTELEUROPÄISCHE WASSERSTRAßEN: Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Donau, Elbe-Oder
MITTELRHEIN: Rheinabschnitt zwischen Bingen am Rhein und Bonn
MITTLERE DONAU: Donauabschnitt zwischen der Hainburger Pforte an der Grenze zwischen Österreich und der Slowakei und dem Eisernen Tor
MMBtu: Million Btu, Energieeinheit
MODAL-SPLIT-ANTEIL: Prozent der Verkehrsleistung des Güterverkehrs der Binnenschifffahrt (in TKM) an der landbasierten Gesamtverkehrsleistung. Die landbasierten Güterverkehrsträger umfassen die Straße, die Schiene und die Binnenschifffahrt, falls nicht anders angegeben.
MODAL-SPLIT-INDIKATOR: der prozentuale Anteil des Binnenschiffsverkehrs (Tonnenkilometer) an der gesamten Güterverkehrsleistung im Inland (Straße, Schiene, Binnenschifffahrt)
MRD: Milliarde
MÜNDUNGSVERKEHR: dies ist in Belgien der Verkehr, der von Mündungsschiffen (bestimmten Binnenschiffen, die auch für inländische Seefahrten genutzt werden können) durchgeführt wird. Diesen Binnenschiffen ist es durch einen königlichen Erlass gestattet, in Küstenbereichen zwischen den belgischen Küstenhäfen und dem belgischen Binnenwasserstraßennetz über die Scheldemündung zu fahren, vorausgesetzt sie entsprechen bestimmten Anforderungen.
NACE: Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft
NETTOUMSATZ (DIESE DEFINITION GILT IN DIESEM BERICHT NUR FÜR DIE UMSATZDATEN IN DEN NIEDERLANDEN, DEREN QUELLE DAS STATISTISCHE AMT CBS IST): Geschäftseinnahmen ohne Mehrwertsteuer (MwSt.) aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen an Kunden. Der Umsatz wird nach Abzug von Rabatten, Boni, Pfandgeldern und weiterberechneten Frachtkosten berechnet.
NIEDERRHEIN: Abschnitt des Rheins, der von Bonn, Deutschland, bis zur Nordsee bei Hoek van Holland, Niederlande, fließt.
NORDSEEHAFEN: der Name des Hafens, der durch die grenzüberschreitende Fusion zwischen den Zeeland-Seehäfen (Vlissingen, Borsele und Terneuzen) in den Niederlanden und der Ghent Port Company in Belgien entstanden ist.
OBERE DONAU: Abschnitt der schiffbaren Donau von Kelheim, Deutschland, bis zur Hainburger Pforte an der Grenze zwischen Österreich und der Slowakei
OBERRHEIN: Abschnitt des Rheins in der Oberrheinebene zwischen Basel in der Schweiz und Bingen in Deutschland
OECD: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
OPEC: Organisation der Erdöl exportierenden Staaten
OPTTI: Operational Programme Transport and Transport Infrastructure
OST-WEST-ACHSE: westdeutsche Kanäle, Mittellandkanal, Berlin, Ostdeutschland, Polen
PROZENTPUNKT: Bezeichnung des absoluten Unterschiedes zwischen zwei Prozent Angaben (zum Beispiel beträgt der Unterschied zwischen 40 % und 44 % vier Prozentpunkte, macht jedoch 10 % aus)
REALES BIP (Reales Bruttoinlandsprodukt): ein inflationsbereinigtes Maß, das den Wert aller Güter und Dienstleistungen widerspiegelt, die von einer Wirtschaft in einem bestimmten Jahr produziert wurden (ausgedrückt in Basisjahrespreisen).
REGULIERUNGSNIEDERWASSERSTAND (RNW): bezieht sich auf einen Niedrigwasserstand der Donau, der an nicht mehr als 22 eisfreien Tagen im Jahr unterschritten wird.
RHEINSTAATEN: Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz
RHEINVERKEHRSDATEN (DESTATIS): Die Berechnung basiert auf Informationen, die den Häfen von den Schiffsführern zur Verfügung gestellt werden. Bei Ankunft in einem Hafen informiert der Schiffsführer den Hafen, der die Informationen an das zuständige Statistische Landesamt weiterleitet, das sie wiederum an die Zentrale des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden liefert. Was die zurückgelegte Entfernung betrifft, so werden der Herkunfts- und der Bestimmungshafen für alle beförderten Güter berücksichtigt. Um die zurückgelegte Strecke angeben zu können, haben die Schiffsführer die Möglichkeit, markierte Punkte oder Landmarken anzugeben, die sie auf ihrer Fahrt passiert haben. Wenn ein oder mehrere solcher Orientierungspunkte angegeben sind, ermittelt Destatis die kürzeste Route, die diese markierten Punkte berücksichtigt. Wenn keine Orientierungspunkte angegeben werden, wird die kilometermäßig kürzeste Route angenommen.
RICHTLINIE (2018/957) oder ENTSENDERICHTLINIE: sie stellt klar, dass für Arbeitnehmer, die von ihrem Arbeitgeber in einen anderen Mitgliedstaat entsandt werden, um dort eine Dienstleistung im Auftrag des Arbeitgebers zu erbringen, die Kernarbeitsbedingungen, wie z. B. bezahlter Mindesturlaub, Mindestruhezeit, Höchstarbeitszeit, Entlohnung usw., gemäß den Rechtsvorschriften des Aufnahmemitgliedstaates anzuwenden sind, während die übrigen Bedingungen durch das für das Arbeitsverhältnis geltende Recht geregelt werden. Im Falle einer Langzeitentsendung, die 12 Monate (oder 18 Monate bei begründeter Meldung durch den Arbeitgeber) überschreitet, werden alle Regelungen des Aufnahmemitgliedstaates anwendbar.
Seit ihrer Überarbeitung im Jahr 2018 sind nun alle Sektoren, mit Ausnahme des internationalen Straßenverkehrssektors, Gegenstand von ‚Vergütungs-‚zahlungen und all ihren obligatorischen Bestandteilen. Während bis dahin entsandten Arbeitnehmern nur der gesetzliche Mindestlohn des Aufnahmemitgliedstaates garantiert war, haben sie nun Anspruch auf inländische Tariflöhne (aus allgemein gültigen Tarifverträgen) einschließlich Prämien für Qualifikation oder Betriebszugehörigkeit und auch auf alle Zusatzleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, so dass für entsandte Arbeitnehmer die gleichen Vergütungsregeln gelten müssen wie für einheimische Arbeitnehmer.
RUHRGEBIET: ein dicht besiedelter Ballungsraum in Westdeutschland und das größte Industriegebiet in Westeuropa
SAIMAA-KANAL: ein schiffbarer Kanal in Finnland, der das Saimaa-Seesystem in der Nähe der Stadt Lappeenranta mit dem Finnischen Meerbusen an der Ostsee in der Nähe der Stadt Vyborg verbindet
SEE-SEE-SCHIFFFAHRT bzw. SEE-MEER-SCHIFFFAHRT: in Schweden und Finnland wird der Binnen-See-Verkehr auch als See-See-Schifffahrt bezeichnet, da diese Verkehrsart hauptsächlich zwischen Seen (Saimaa, Vänern, Mälaren), die die Binnenkomponente darstellen, und der See (Ost- und Nordsee) stattfindet
SMOOTH WATERLINE: im Vereinigten Königreich ist dies eine Grenzlinie innerhalb von Mündungen, in denen jeder Verkehr, der vollständig innerhalb dieser Smooth Waterline bleibt, als reiner (inländischer) Binnenschiffsverkehr zählt
SÖDERTÄLJE-KANAL: Schwedische Wasserstraße, die den See Mälaren bei der Stadt Södertälje mit der Ostsee verbindet
STAHLNACHFRAGE PRO KOPF: Stahlproduktion plus Importe minus Exporte, pro Kopf
SULINA-KANAL: Rumänische Wasserstraße mit Binnen-See-Verkehr, verbindet das Schwarze Meer mit dem Fluss-See-Hafen Tulcea
TATSÄCHLICHER TIEFGANG EINES SCHIFFES: vertikaler Abstand zwischen dem Kiel des Schiffes und seiner Wasserlinie. Für ein fahrendes Schiff umfasst der tatsächliche Tiefgang auch den Absunk (siehe ABSUNK in diesem Glossar).
TATSÄCHLICHER WASSERSTAND: ein Messwert, der auf einer Wasserstandsmesslatte angezeigt wird, die am oder in der Nähe des Ufers eines Flusses an einer Pegelstation angebracht ist. Sie misst nicht die tatsächliche Tiefe des Flusses, da Flüsse in der Mitte tiefer werden. Die tatsächlichen Wasserstände werden jedoch benötigt, um den verfügbaren Tiefgang für die Schifffahrt auf einem bestimmten Flussabschnitt zu berechnen.
TEU: Twenty-foot Equivalent Unit (TEU – Zwanzig-Fuß-Äquivalent) ist eine Einheit für die Ladekapazität im Containertransport. Sie basiert auf dem Volumen eines 20 Fuß langen (6,1 m) intermodalen Containers, einer Metallbox in Standardgröße, die leicht zwischen verschiedenen Verkehrsträgern wie Schiffen, Zügen und Lastwagen umgeladen werden kann.
TIEFGANG EINES SCHIFFS: Entfernung zwischen dem Kiel eines Schiffes und seiner Wasserlinie
TKM: Tonnen-Kilometer (Einheit für die Transportleistung, die das Volumen der transportierten Güter multipliziert mit der Transportentfernung angibt).
TRADITIONELLER RHEIN: Rheinabschnitt von Basel bis zur Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden
TRAGFÄHIGKEIT (DWT): die maximale Ladekapazität eines Schiffs, somit das maximale Gewicht, das es tragen kann (gemessen in Tonnen). Dieses Gewicht umfasst Ladung, Brennstoff, Frischwasser, Ballastwasser, Vorräte, Fahrgäste und Besatzung. Es umfasst nicht das Leergewicht des Schiffes selbst. Die Summe aus Tragfähigkeit und Leergewicht eines Schiffes ergibt die maximale Wasserverdrängung (gemessen in Tonnen).
TRÖLLHATTE-KANAL: eine schwedische Wasserstraße, die den See Vänern mit dem Kattegat (Ostsee) verbindet
UMSATZ: Bruttoumsatz abzüglich Umsatzsteuer
UMSATZ (EUROSTAT-DEFINITION): der Umsatz umfasst die von der Erhebungseinheit während des Berichtszeitraums insgesamt in Rechnung gestellten Beträge, die den Verkäufen von Waren und Dienstleistungen an Dritte entsprechen; er schließt alle Steuern und Abgaben ein, die auf den von der Einheit in Rechnung gestellten Waren oder Dienstleistungen liegen, mit Ausnahme der Mehrwertsteuer, die den Kunden von der Einheit in Rechnung gestellt wird, sowie sonstiger, in ähnlicher Weise absetzbarer, direkt mit dem Umsatz verbundener Steuern; er umfasst auch alle sonstigen, an die Kunden weitergegebenen Kosten (Transport, Verpackung usw.). Preisnachlässe, Rabatte und Skonti sowie der Wert der zurückgegebenen Verpackungen müssen abgezogen werden.
UNTERE DONAU: Donauabschnitt vom Eisernen Tor bis nach Sulina am Schwarzen Meer in Rumänien
VERFÜGBARER ODER MÖGLICHER TIEFGANG EINES SCHIFFFS: die maximale Tiefe, bis zu der das Schiff sicher eintauchen kann, wenn es mit Ladung beladen ist. Sowohl bei Binnen- als auch bei Seeschiffen variiert diese Tiefe mit den Schiffsabmessungen. Bei Seeschiffen hängt sie auch von der Jahreszeit und der Dichte des umgebenden Wassers ab. Der verfügbare Tiefgang von Binnenschiffen, die auf frei fließenden Flüssen fahren, berücksichtigt mehrere Parameter, die für jeden Flussabschnitt und jede Pegelstation spezifisch sind. Er wird wie folgt berechnet:
Verfügbarer Tiefgang = Mindesttiefe der Fahrrinne + (tatsächlicher Wasserstand– gleichwertiger Wasserstand) – Kielfreiheit.
VERKEHRSTRÄGER IM INLANDSGÜTERVERKEHR: dazu zählen Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen.
VERTIKALE INTEGRATION (IN DER LOGISTIK UND INSBESONDERE BINNENSCHIFFFAHRT): allgemein würde dies bedeuten, dass ein Binnenschifffahrtsunternehmen nicht nur Güter von Punkt A nach Punkt B befördert, ohne auf die davor liegenden oder nachfolgenden Teile der Logistikkette Einfluss zu nehmen. Vertikale Rückwärtsintegration läge vor, wenn ein Binnenschifffahrtsunternehmen auch den Speditionsprozess leiten würde, der recht häufig von anderen (größeren) Logistikunternehmen durchgeführt wird. Eine vertikale Vorwärtsintegration würde bedeuten, dass Binnenschifffahrtsunternehmen auch den Verkauf und das Marketing der Produkte kontrollieren würden, die sie transportieren.
WASSERSEITIGER GÜTERVERKEHR: Einlade- oder Entladeaktivitäten in Häfen, bei denen Binnenschiffe mengenmäßig beteiligt sind
WASSERSEITIGER HAFENVERKEHR: Umschlagsvolumen, gemessen in Tonnen, der folgenden Umschlagsaktivitäten: Umschlag „Schiff – Schiff“, „Schiff – LKW“, „Schiff – Eisenbahnwaggon“, „Schiff – Hafenkai“.
WELTVERKEHRSFORUM (ITF): eine zwischenstaatliche Organisation innerhalb des OECD-Systems.